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Traveller:8 Arnold Herzog von Geldern 1450
Places: Rom und Heiliges Land.
Date: 1450 (nach SCHAÏK 1984, 217 und 222, Anm. 5 gegen ALBERTS 1950, 233-235 und WASSER 1983, 147 erfolgte die Abreise nach Oktober 28, da der Hzg. zu diesem Datum einen Verwaltungsrat für die Zeit seiner Abwesenheit eingesetzt hatte) bis 1452 Februar 14 (Einholung des Hzg.s durch Vertreter seines Landes in Grave).
Author: "... een groet geleert doctoer ende priester die sinen properen naem van oetmoedicheit hier niet noemen ...", s.u. unter a. die Ausführungen zur Den Haager Hs.
More Info: (Im Überblick siehe v.a. GRÜNEISEN 1953) Arnold (Aarnout, Arnoud, Arnald) von Egmond, geb. ca. 1410, nach Juli 17 (Sohn des Jan von Egmond und der Maria von Arkel) und 1430 Januar 26 Heirat mit Katharina (einer Tochter des Hzg.s Adolf von Kleve und der Maria von Burgund). Ab 1423 bis 1465 und wieder 1471 bis 1473 Hzg. von Geldern und Gf. von Zutphen. Das Problem Hzg. Arnolds bestand darin, daß Kaiser Sigismund, der sich für die Belehnung des Gf.en Adolf von Berg entschieden hatte, seine Wahl durch die "staten van Gelre" nicht anerkannte (die geldrischen Stände hatten Arnold gewählt nach dem Aussterben des jülich-bergischen Herrscherhauses mit Hzg. Rainald IV.). Dies führte zu langjährigen Auseinandersetzungen mit dem Haus Jülich-Berg, die ihren ersten Höhepunkt darin fanden, daß Arnold vor das Reichsgericht zitiert wurde, dieser Aufforderung aber nicht nachkam und mit Reichsacht belegt wurde (hierzu der nicht verifizierbare Hinweis nach CHEVALIER I-1905, Sp. 328: * Hasselt, Gerard van: Hertog Arnold, verschillende levensbijzonderheden, in: Gelders Maandwerk II. 18.., 309). Die Fehde zwischen Jülich-Berg und Geldern dauerte bis 1445 und hatte politische und wirtschaftliche Folgen für den gesamten Bereich des Niederrheins. Nicht zuletzt daraus entstehende finanzielle Probleme führten zu Konflikten des an Burgund orientierten und von einer starken religiösen Grundeinstellung gekennzeichneten Hzg.s mit den Ständen, die ihm das Nichteinhalten gegebener Zusagen und übermäßige Steuerforderungen vorwarfen. Stark vereinfachend und falsch datierend äußert sich das BWBN I-1852, 6f.: "Gebukt onder zoo veel tegenspoed, ondernam hij in 1456 (sic!) eene bedevaart naar Jeruzalem ...". In das Jahr 1456 fiel aber das Ende der Münsterischen Stiftsfehde und der Versuch Arnolds, sich von Burgund zu lösen, worauf Philipp der Gute ihn fallen ließ und sich an seinen Sohn Adolf hielt, der seinen Vater 1465 auf Schloß Büren gefangensetzte. Darauf mußte Arnold 1465 November 19 zunächst zurücktreten. Auf päpstlichen und klevischen Druck erzwang der burgundische Hzg. Karl der Kühne 1471 seine Freilassung und unterstützte ihn bei seinen Wiedereinsetzungsbestrebungen politisch und militärisch. Allerdings leiteten ihn bei seinen politischen Entscheidungen auch das Streben nach Rache, und 1471 November 14 übertrug er dem Burgunderherzog zunächst die Vogtei, 1472 Dezember 7 die Pfandschaft im Herzogtum Geldern und in der Grafschaft Zutphen. Er starb 1473 Februar 28 zu Grave (CHEVALIER I-1905, Sp. 328 nennt Februar 24 als Todestag, SCHILFGAARDE 1967, 105, Nr. XII, Februar 23).
Group: Hzg. Arnold von Geldern, ein "doctoer ende priester" (der anonyme Autor der Haager Hs.) und Hendrik IV, Herr von Wisch (identifiziert von MOOY 1950, 91, Anm. 1 nach der Gelderschen Chronik, siehe auch ebd. Kap. 70 nach der dortigen Einteilung, dort Anm. 2), der im Heiligen Land den Ritterschlag erhielt, siehe ebd. Kap. 108 (nach der Einteilung der Ed. v. MOOY 1950, hier 91, nach der Hamburger Hs. – s.u. unter der Rubrik "Parallelberichte" —, fol. 226r, Sp. 1): "... ubi miles est creatus, ...", möglicherw. noch in Gesellschaft des Herrn von Batenburg "en andere edelen", siehe NIJHOFF 1847, LXXXX mit Anm. 2.
Other Travels:Von Hzg. Arnold sind keine weiteren Reisen bekannt, aber sein Sohn Adolf unternahm 1461 und 1463 zwei Reisen in das Heilige Land, siehe SCHAÏK 1984, 217 und 222, Anm. 6 (dort nach NIJHOFF 1847, XCVIII-XCIX). PARALLELBERICHTE: Die Reise findet Erwähnung in einer Glosse zu Kap. 107 der Gelderschen Chronik des Willem van Berchen (nach der Einteilung der Ed. Von MOOY 1950 nach der Hs. HAMBURG: SUB, Cod. Germ. Nr. 31b, fol. 199-235, hier 90f. Entspr. Fol. 226r, Sp. 1 und 2 der Hamburger Hs., hier 91 entspr. Fol. 226r, Sp. 1, Schluß der Anm. h)): "Et ipse dux cepit passagium visitare loca sanctorum, scilicet peregrinando ad Sanctum Judocum (identifiziert von MOOY 1950, 91, Anm. zur Glosse 1, als St-Josse-sur-Mer, dép. Pas-de-Calais, arr. Montreuil in der Grafschaft Ponthieu), deinde ad curiam Romanam, novissime Jherusalem ad Terram Sanctam ibique devote et digne miliciam suam suscepit. Et rediens a summo pontifice honorifice susceptus et tractatus fuit. Redeunte autem ipso ad Gelriam graciose tractatus fuit et receptus ab omni milicia ducatus sui et ab omnibus civitatibus dempto Novimagno. Hec predicta ponit alius cronographus." Ebd. In Kap. 108 (MOOY 1950, hier 91f. Entspr. Fol. 226r, Sp. 1 und 2 der Hamburger Hs., hier 91): "Premissis gestis itaque dux Arnoldus cum Henrico domino de Wijsch Terram Sanctam, ubi miles est creatus, atque limina beatorum Petri et Pauli apostolorum in anno iubileo per papam Nycolaum quintum celebrato peregre visi tans anno LI regressus in die sancti Valentini (= 1451 Februar 14 nach MOOY 1950, 91, Anm. 3, zu korrigieren in 1452 Februar 14, siehe SCHAÏK 1984, 216f.) Graviam est ingressus …" In Rom traf Hzg. Arnold auf der Hinreise Hzg. Johann I. von Kleve und den Gf.en Heinrich von Schwarzburg, siehe die Clevische Chronik in der Ed. SCHOLTEN 1884, hier 169; vgl. PARAVICINI 1994a, 111 (zur Reise Hzg. Johanns I. von Kleve ebd., 110-113, Nr. 43, m.w.N.). Zur Problematik der Datierung dieses Treffens siehe SCHAÏK 1984, 216f., der Anfang Januar 1451 als mögl. Zeitpunkt animmt. Erwähnt u.a. auch von RÖHRICHT/MEISNER 1880, 479 und RÖHRICHT 1900, 120.
Manuscripts:
Repertories:Vgl. die Angaben in der Rubrik "Parallelberichte".
Early Prints:DEN HAAG: KB, 75 H 36 (frühere Signaturen O 159, siehe CARASSO-KOK 1981, 291, Nr. 271, und K 159), 15./16. Jh. (nach CARASSO-KOK 1981, 291, Nr. 271; etwas genauer zu datieren auf die zweite Hälfte des 15. und den Beginn des 16. Jh.s und nach neuesten Erkenntnissen nun der Mitte des 15. Jh.s zuzuweisen), 51 fol. (Angaben nach RÖHRICHT 1963, 113, Nr. 330; der Enscheder Bibliothekskatalog – als einziger diese Hs. beschreibend – notiert fälschlicherweise 49 fol., richtig hingegen: Titel und Initialen rot, 8?, siehe CATALOGUE 1867, 141, Nr. 1317), mittelnld., Titel: "Beschrijving van het Heilige Land", s.l., Papier, 110X148 mm, Pergamenteinband, vormalige Besitzerin: Agatha van Aken (korrigierende Angaben und Ergänzungen nach freundl. Hinweisen von Herrn Wilco van den Brink, KB Den Haag, Abt. der Sondersammlungen): "Hier beghinnt een materie die seer merkelicke is vanden gestant ende gelegenheit des heiligen landes vander heiliger stadt Jherusalem ... Ende dit heeft uutgesat ende bescreven een groet geleert doctoer ende priester die sinen properen naem van oetmoedicheit hier niet noemen en wil ende dit mit sinen oghen selver gesien hevet ende dese heilighe steden doerwandert hevet doe hi inden iaer ons heren dusent vierhondert ende vijftich mit onsen edelen doerluchtigen hoge gebaren furste ende prince heren hertoch Aernt heer van gelre ende van Gulich ende Greve van zutphen den god die ewige vroude wil verlenen daer selver mede gereiset ende tegenwoerdich was ...", Inc.: "Hier wil ic bescriven alle die heilige steden bynnen ende buten der heiliger stat iherusalem gelegen soe ic dat bevraecht ende naest ontholden ende verstaen heb ..." (Angaben nach JANSEN-SIEBEN 1989a, 323f., G 930). Expl. (nach CARASSO-KOK 1981, 291, Nr. 271): "... soe en weet niet meer hier van te scriven". Vgl. SCHAÏK 1984, 215, Nr. 1.3.
Editions:
References:BWBN I-1852, 6f. – RÖHRICHT/MEISNER 1880, 479 (zum Treffen mit Hzg. Johann I. von Kleve in Rom). – RÖHRICHT 1890, 113, Nr. 330 (auf der Grundlage der Den Haager Hs.; vgl. HERWAARDEN 1983, 405, Anm. 21). – RÖHRICHT 1900, 120 (zum Treffen mit Hzg. Johann I. von Kleve in Rom und zur Reise Hzg. Arnolds selbst) und 122 (mögl. Bewilligung des Senats von Venedig, dem Hzg. von Geldern Waffen zu leihen). – CHEVALIER I-1905, Sp. 328 (nur ganz knappe biogr. Hinweise). – GRÜNEISEN 1953 (biogr. Angaben in der NDB). – SCHILFGAARDE 1967, 105, Nr. XII (biogr. Angaben m.w.N.). – CARASSO-KOK 1981, 291, Nr. 271 (zur Den Haager Hs.). – SCHAÏK 1984, 215, Nr. 1.3. – JANSEN-SIEBEN 1989a, 323f., G930 (zur Den Haager Hs.).
Remarks:NIJHOFF 1847, LXXIX ("Hij bereidt zich tot eene bedevaart naar Jeruzalem") bis LXXX ("14.2.1452. Hij komt terug in Gelderland") sowie 255f., Nr. 272 (Ed. einer Urkunde zum "vrijgeleide van den doge van Venetië": "Franciscus Foscari doge van Venetië geeft veiligheid en vrijgeleide aan hertog Arnold op zijne reis naar het heilige graf. 11. Mart 1451"). – KEMP 1880, 35. – VEEN 1903. – LAMPEN 1927, 284 (nur Erwähnung des Treffens in Rom der Herzöge von Geldern und Kleve). – ALBERTS 1950, 233-235 (mit teilw. falschen Datierungen). – WASSER 1983, 147 (mit etlichen falschen Angaben und die Reise des Hzg.s von Geldern mit der Reise Hzg. Johanns I. von Kleve verwechselnd) und pass. – SCHAÏK 1984, 212, 216f. (Treffen in Rom mit Hzg. Johann I. von Kleve, Datierungsproblematik, Finanzierungsfrage). – SCHEFFER 1987, 24 (nur Erwähnung Arnolds mit Verweis auf SCHAÏK 1984).
Itinerary:In Venedig erhielt Hzg. Arnold 1451 März 11 vom Dogen Franceso Foscari einen Schutzbrief, siehe SCHAÏK 1984, 217 nach NIJHOFF 1847, 255f., Nr. 272. RÖHRICHT 1900, 122 vermutet, daß der Senat von Venedig 1451 März 13 beschlossen habe, dem Hzg. "von Goler", also möglicherw. dem Hzg. von Geldern, Waffen zu leihen, mit Verweis auf "Venedig, Misti reg. 14, fol. 33; J." – Nach SCHAÏK 1984, 216 wurde Hzg. Arnold bei seiner Rückkehr "... von der ganzen Ritterschaft und allen Städten Gelderns mit Ausnahme Nimwegens fürstlich eingeholt", vgl. das Chronicon Tielense in den Ed. * LEEUWEN 1789, 522 und * KUYS/LEEUW/PAQUAY/ SCHAÏK 1983, 174. Aus Anlaß seiner Rückkehr schenkte bspw. die Stadt Arnheim dem Hzg. zwei vergoldete Silberkannen, Ed. der Rechnungen (leider ohne genaue Quellenangabe) VEEN 1903, 270. Die Ed.en der Stadtrechnungen von Arnheim durch W. Jappe Alberts standen leider nicht zur Verfügung. – Siehe GRAFT 1904, 84-90, Nr. X.: Lied op een Bedevaart naar het H. Graf tot Verwerving van den Ridderslag, hier v.a. 86f. mit Anm. 1 auf 86 (Hinweis auf die Haager Hs.). SCHAÏK 1984, 215, Nr. 1.3. aktualisierend wird eine Ed. der Haager Hs., der einzigen Hs., vorbereitet von G. J. M. Nijsten (Netherlands Institute for Advanced Studies in the Fields of the Humanities [NIAS], Wassenaar, NL), freundl. Auskunft von Frau Prof. Ria Jansen-Sieben.
Printed:Hirschbiegel: Niederländische Reiseberichte, Nr. Title and table of contents with references to pages
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Scientific Literature:


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